VorWorte

Wissen schafft auch Leid[en]. Das nur zur Komplettierung und als Hintergrund für das Fragezeichen.

Dieses Blog ist eine persönliche Frage- und Antwort-Reise, mit dem Ziel das Wirklichkeit in {und aus} das ein-zu-bringen, was auch daIst: *ich.

Wissen schafft Freude? Wie? Indem das aktuelle Wissen angewendet wird, statt auf das Gestern und dessen "Wissen" zu setzen.

Viel Freude beim lesen.

Sonntag, 19. Juli 2015

Eine Frage des Menschlichkeit?

Titel: Das Selbst-Erkennen hält mit dem Fort Schritt

Ist es nicht wunderbar, wenn nicht gar phantastisch, fast überwältigend, dass wir Erdmondlichen täglich - und das bereits seit mehreren Milliarden Sonnenumellipsungen - erLeben, verändern und vermehren, ohne grössere Ahnung gar Wissen davon, Warum, Wie, Wodurch, Wohin, Woher und noch einige interessante Antworten mehr ES, wir kommen!

Welches erdmondliche LebeWesen - darin auch das Mensch-daSein - weiss irgendwas davon, wie -Es angefangen hat, -Es ganz persönlich, nur -Es, wie eine erste Zelle, aus denen alle erdmondliche ErLebendigkeit ist, ins erLeben "gerufen" wurde: "Hallo! Du. Nun seiDa. Sei Willkommen, an diesem so seltenen Ort, inmitten dieser so fast unendlichen RaumZeit und hol Bitte das Beste aus Dir hinaus. Aber es sei Dir verziehen, wenn Du aus Unwissenheit und Irritation auch erst mal das Schlechteste aus Dir auserLebst, wenn Du all die Fehler MACHsT, die halt Halt auch in Dir enthalten sind, denn die müssen auch daSein, sonst ..."

Na was weiss *ich schon, warum?
Fehler sind halt Halt auch elementar, vielleicht wegen den DaSein-notwendigen Veränderungen? Veränderungen verlangen Fehler! Ist wohl so. Also Verzeihung. Verzeihung braucht Fehler, sonst Langeweile Ewigkeit. Und w-Es möchte ewige lange Weile, ohne dass was entscheidendes passiert? Scheisse! (Verzeihung); es ist einfach Schwer zu akzeptieren, dass das Alles und All-Es hier auch voller teils entsetzlicher notwendiger Fehler und dadurch auch grausamer Schmerzen ist!

Vor allem ist es schwerlich zu akzeptieren, dass diese Fehler so Fehlerhaft falsch verteilt sind. Dass einige wenig-Es so schwerlich erLeiden müssen, was das DaSein zu bieten hat; und ander-Es davon nichts mitbekommen, was, wie die längeren Leses wissen kaum etwas ist, vom Leid. Die ein-Es zappeln vollerLeid, die ander-Es hibbeln aus lauter vorFreude - weil von wahrer Freude ist noch kaum eine Ahnung -. So ist eine Erkenntnis, das DaSein und darin das daSein funktioniert nur wegen Verschiedenheit mit Schmerzen.

Dem DaSein und damit auch dem daSein ist AllEs und all-Es Gleich! Was ja nun auch sprachlich bedeutet, dass damit keine vollkommene Deckung zu erreichen ist. Das Selbe bleibt Einzig, das Gleiche ist Verschiedenheit, wenn auch öfter mal kaum zu unterscheiden, vom "Selben".

Genug der Details. Zurück zum Selbst-Erkennen.

Kein-Es weiss, wie Es und -Es wirklich und im Ganzen funktioniert.
Warum -Es ist, wie -Es fühlt und spürt - darin auch das Denken -; und warum -Es tut, was -Es tut, bis auf so winzigste Ausnahmen, die wieder mit Nichts fast schon übertrieben benannt sind. Was weiss das Mensch warum -Es fortsexst, was weiss die Frau, was in Ihr vorgeht, wenn in Ihr das DaSein eine Fortsetzung "produziert", wie das daSein es schafft in ihr den Nachwuchs wachsen zu lassen? Nichts. Sie genießt es vielleicht, oder nimmt es einfach hin, was wohl das Häufigste ist. Und meint vielleicht sogar, sie könne 'was dafür. Pustekuchen.

Was möchte *ich mit all dem andeuten?
Zweite Frage: Was ist Überheblichkeit?

Das Mensch glaubt nur. Glaubt, dass -Es weiss. Und das zu weit über 94 Prozent. Und was vom g/Glaube[n] zu halten ist, ist sehr wenig Wissen. Wissen ist für *mich erst dann, wenn es mehrere Prüfungen und Nachprüfung überstanden hat und von mehr als ein-Es bestätigt ist. Das kann das g/Glaube[n] nicht bieten. Das Wundervolle ist - wie oben bereits erwähnt -, dass es extrem wenig Wissen zum [üb]erLeben braucht. 

Wir kamen bisher mit dem Glauben ganz gut zurecht. Das wenige Wissen hat unser ÜberLeben weder gefährdet, es hat Es sogar gestärkt.
Bis Hierher. Bis Gestern. Das ist vorbei.
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Titel: Todes-Angst und vom Wahnsinn in das Elektronik

Es gibt Menschen, die mögen das Mensch-daSein nicht. Denen gilt die zellulare (natürliche?) Lebendigkeit so wenig, dass sie daraus verschwinden müssen / wollen. Sie erkennen weder dessen enormes Potential, noch dessen sinnvollen Aufbau, noch gar dessen grossartige Unfertigkeit, also dessen Veränderungs-Bereitschaft und Veränderungs-Möglichkeiten an. In ihrer Selbst-Blindheit und [üb]erLebens-Angst streben sie eine "Existenz" als elektromagnetisches Datenbündel in Glasfaserleitungen oder sogar noch in Kupferkabeln und Siliziumchips an. Wahnsinn?

Unter dem Schaufenster-Foto ist also ein Artikel und ein Thema, das *mir fast Angst erregt, weil es von diesem nichts-Wissen und vollen Glauben so prall ist. 

Beständig greiffen auch wir Menschen in das daSein ein, ohne dessen Folgen zu kennen. Das ist soweit normal und wohl auch so gewollt, und aus den obigen Anfangs-Absätzen auch abzuleiten. Denn ohne Vor-Wissen geht es nur so.

Aber inzwischen werden unsere Eingriffe so massiv und sind auch so detailliert und bis ins Grundlegende, dass ...
Und zur gleichen RaumZeit steigt unser Wissen und darin auch das der Zusammenhänge und Verbindungen und Folgen so viel, dass es meiner bescheidenen Meinung nach RaumZeit ist, kurz bewusst und voraus und umsichtig zu bedenken, was ist und was werden soll / kann.
Gemeinsam und Transparent, in aller Öffentlichkeit.

Das dazu nötige mehrfach geprüfte Wissen ist vorhanden. Es ist nur - wie ebenso oben angedeutet - noch falsch und intransparent verteilt und wird nur in Viel zu kleinen Zirkel verhandelt. Noch hält das allgemeine Mensch - und darin fast alle unsere Medien - uns Menschen für einfach blöd und bloss gut zum ausbeuten; und nur zum kurzfristigen Missbrauch geeignet.

So geschieht das also auch Menschenweit. Während ein paar irregeleitete oder überhebliche oder dumme, oder von allem ein wenige Menschen glauben, sie könnten den weiteren Verlauf unseres daSein in ihrer Minderheit mit-entscheiden.

GegenRede!

Diesen wenig-Es werde auch *ich ihr unsägliches Misshandelwerk legen. Ich werde ihnen ihre Dummheit und Unverschämtheit deutlich aufzeigen. Arroganz und egoistische Willkür von wenig-Es (Macht?) dürfen nicht länger unser so einzigartiges und so zerbrechliches daSein im DaSein miss-bestimmen.

Wenn das auch bis Heute einer natürlichen Dramaturgie entspricht, so werde auch *ich diese falsche Vorstellung nun beenden. Das Mensch-daSein verdient mehr als nur das lächerliche Vergnügen und die egozentrische Willkür von jeweils nur Minderheiten ohne Gesamt-Verständnis, erLebens-Freude, oder gar Fortune.
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Titel: Ein nächster Schritt auf dem langen Weg des Selbst-Erkennens

Aus Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, vom 12. Juli 2015, von Carolin Wiedemann

Überschrift: Transhumanismus.
Bring mir den Kopf von Raymond Kurzweil!
Untertitel: Bald könnten Computer den Tod abschaffen, sagen Transhumanisten. Das klingt nach wilden Science-Fiction-Phantasien. Doch auch die EU investiert mittlerweile in die Digitalisierung des Körpers


Daraus ein paar Auszüge:

2030 soll es so weit sein. Die Computer werden den Tod abschaffen. Wir werden nicht mehr leiden und nicht mehr sterben müssen. So verspricht es Ray Kurzweil, Pionier in der Forschung zu künstlicher Intelligenz und Kopf der transhumanistischen Bewegung. Einer Bewegung, die auf die Veränderung und Überwindung des menschlichen Körpers durch die Technologie setzt. Nach Kurzweil könnten schon bald Nanobots, sehr kleine Roboter in der Blutbahn, Viren, Bakterien und Krebszellen bekämpfen. Und der Moment der „Singularität“, verspricht er schon seit Jahren, sei nah: Bis zum Jahr 2045 soll künstliche Intelligenz so weit entwickelt sein, dass sie mit der menschlichen verschmelzen kann. Das sei der Augenblick, an dem sich Mensch und Maschine so weit annähern, dass die digitale Kopie von Personen, der Download der Identität möglich wird. Durch die Nanobot-Medizin werden Menschen nicht mehr altern; falls doch, wird ihre jeweilige Gehirn-Software auf robotische Avatare überspielt.

[...]

Das Potential zur Befreiung von gegenwärtigen Beschränkungen der Menschen sehen Transhumanisten in der Verbindung verschiedener Forschungsfelder - Medizin, Genetik, Biochemie, Nanotechnologie und Informatik, die in ihren Augen durch die Entwicklung von Computern ohnehin zusammenwachsen. Kurzweil legt den Fokus auf die Digitalisierung des Körpers, die ermöglichen würde, den Menschen oder einzelne seiner Teile künstlich nachzubilden.

Dafür müssen der Körper und seine Prozesse erst einmal komplett lesbar gemacht werden. Das ist nach Ansicht vieler Forscher immer wahrscheinlicher: Der Mensch sei eine „Menge von Prozessen“, die sich in „humanoiden“ Robotern nachbauen liessen, schrieb Tony Prescott, Direktor des Zentrums für Robotik an der Universität Sheffield, kürzlich in der Titelgeschichte des „New Scientist“. Selbst die EU setzt auf die Digitalisierung des Körpers und hat letztes Jahr eine Milliarde Euro in das „Human Brain Project“ investiert, das das menschliche Gehirn simulieren will. So soll es möglich werden, einzelne Abschnitte von menschlichen Gehirnen gegen künstliche Gehirnteile, gegen Computerchips, auszutauschen und damit Krankheiten wie Parkinson zu besiegen.

[...]

„Es liegt in unserer Hand, wofür wir künstliche Intelligenz einsetzen und welche Roboter wir erschaffen“, sagt Miriam Leis, Mitglied der transhumanistischen Gesellschaft Deutschland und Thinktank-Manager am Fraunhofer-Institut zur Technikfolgenabschätzung. ... "Aber wir müssen die richtigen Entscheidungen treffen“, sagt sie. Transhumanismus bedeutet für Leis zuallererst, sich mit den technischen Möglichkeiten zu befassen, die „neue Realität“ zu erkennen. „Der Humanismus fragt, wie man das Beste aus der menschlichen Natur machen kann. Der Transhumanismus stellt diese Natur in Frage, um aus dem technischen Fortschritt das Beste für den Menschen zu machen.“

[...]

Aber könnte eine Maschine überhaupt Gefühle entwickeln, Ziele und Absichten verfolgen? Warum sollte sie das tun? Basieren Emotionen nicht auf Geburt und Tod? Und dem, was dazwischen liegt: Dem Leben, das aus einer Vereinigung entsteht? Basieren Emotionen nicht darauf, dass ein Lebewesen nie autark ist? Ist das nicht der Grund dafür, dass Menschen Liebe, Begehren und Empathie kennen, Hunger, Angst und Schmerz? „Der Selbsterhaltungs- und damit auch der Fortpflanzungstrieb sind doch auch nur Programmierungen“, antwortet Leis, „biologische Programmierungen.“ Und somit würden sie sich in der Maschine imitieren lassen?

Genau so sieht es Ray Kurzweil. Auf die Frage, ob ein Computer denn ein Bewusstsein, Humor oder Zweifel haben kann, verweist Kurzweil auf einzelne Abschnitte in seinem Buch „How to Create a Mind“, in denen er die Vorstellung eines Bewusstseins dekonstruiert, das mehr sein soll als die Fähigkeit der Selbstwahrnehmung. Und zu einer solchen Fähigkeit könne auch eine Maschine programmiert werden. Identität sei ebenfalls nichts anderes als die Kontinuität der Muster von Information, die „uns“ ausmachen. Erfahrung würde sich in diesen Mustern an Informationen im Gehirn niederschlagen. So lautet Kurzweils Kurz- und Zusammenfassung der verschiedenen Humanwissenschaften: Kultur und Biologie, Sozialisation und Gene vereinen sich zum digitalen Code eines jeden Menschen, und der kann schliesslich kopiert werden. Unsere Körper, wie sie bislang funktionierten, seien wunderbar und hätten uns weit gebracht, jetzt aber würden wir aus guten Gründen ein nachhaltigeres Substrat für unsere Identitäten entwickeln, so Kurzweil.

In seiner Perspektive kann ein Mensch nicht mehr sein als ein Netz aus Datenströmen, das sich einem Computer gleich programmieren lässt. Die Analogie zwischen Mensch und Maschine ermöglicht erst die Erweiterung von Leis’ postkapitalistischer Vision, in der die Maschinen alle ausgebeuteten Arbeiter ablösen, zum komplett transhumanistischen Traum, in dem der Mensch allein Herr seines Körpers wird. Wenn es nach Kurzweil geht, ist die Angst vor dem Ende der menschlichen Existenz damit unbegründet: Es werden keine Roboter entstehen, die den Menschen überlegen sind, sondern die Menschen selbst werden sich durch die Maschinen zu einer höheren, intelligenteren, unsterblichen Spezies entwickeln.

Lässt sich der Mensch in Zahlencodes abbilden?

„Das ist eine Illusion“, sagt Raúl Rojas, Informatikprofessor an der Freien Universität Berlin (FU), der zu künstlicher Intelligenz und neuronalen Netzen forscht. Rojas wurde bekannt durch die Entwicklung von Fussball-Robotern, die für die FU im Robo-Cup zweimal den Weltmeistertitel gewonnen haben, 2014 wurde er von der britischen Computer Conservation Society ausgezeichnet und deutschlandweit zum Hochschullehrer des Jahres gewählt. Zurzeit arbeitet er an einem sich selbst steuernden Auto, mit dem er einen automatischen Fahrdienst für alle ermöglichen will. Rojas ist also weder technikfeindlich noch phantasielos – aber was die Transhumanisten verkünden, empört ihn. Es ärgert ihn, weil es seiner Ansicht nach unwissenschaftlich ist. „Wir wissen überhaupt nicht, wie ein Gehirn funktioniert, wo die Erinnerung sitzt, wie Träumen funktioniert. Der Mensch ist ein analoges, physikalisches System, das hoch komplex sowie ganz fein abgestimmt und geregelt ist und sich deshalb nicht diskretisieren, also nicht in Zahlencodes abbilden lässt.“

In seinen Augen liegt der Abbildungslogik von Ray Kurzweil ein dualistisches Verständnis des Menschen zu Grunde, das den Leib als Hardware sieht, der sich trennen lässt von der steuernden Software. Während die postmoderne Philosophie bemüht ist, ihrer Disziplin die letzten Spuren der Körper-Geist-Trennung, des philosophischen Erbes René Descartes’ auszutreiben, kehren die „Singularians“, wie die Transhumanisten rund um Kurzweil genannt werden, genau dazu radikal zurück: In cartesianischer Manier wird der Körper als neutral erachtet in Bezug auf die Frage danach, was eine Person ausmacht. Damit wird der Körper austauschbar, reproduzierbar. „Aber man kann das ,Ich‘ nicht vom materiellen Substrat trennen. Wir sind, was wir sind, weil unsere Zellen nicht rechnen, sondern chemisch und physikalisch interagieren. Wir sind eben die Hardware, die uns trägt. Versagt die Hardware, ist leider Schluss“, sagt Rojas.

Aber was ist, wenn Hard- und Software gar nicht getrennt werden müssen zur Reproduktion und Veränderung von Teilen und Prozessen des menschlichen Körpers inklusive seines Gehirns? Anders als ihr Prophet, Ray Kurzweil, setzen nicht alle transhumanistischen Strömungen auf die Überwindung biologischer Zellen: Auf der Website der Gesellschaft für Transhumanismus finden sich in letzter Zeit vor allem Artikel zur Entwicklung der Gentechnologie. Und diese Entwicklung nehmen auch Kurzweils Kritiker ernst. „Nicht die Informatik, sondern die Biochemie wird die entscheidende Wissenschaft des 21. Jahrhunderts“, sagt auch Raúl Rojas. So lassen sich Menschen zwar vielleicht nicht in Robotern nachbauen, aber doch in Fleisch und Blut noch optimieren, ein paar Chips unter der Haut inklusive.

[...]

Für Miriam Leis war Mitte der Achtziger das Cyborg-Manifest der Wissenschaftshistorikerin Donna Haraway prägend, ein Manifest, das eine postmoderne, postpatriarchale, postkapitalistische und postgender Gesellschaft in Aussicht stellt. Haraways Cyborg ist eine ironische Metapher für eine neue Dimension des Kapitalismus und gleichzeitig der Verweis auf die ihm innewohnende Möglichkeit des Widerstands: Cyborgs sind in Haraways Vision kybernetische Hybride aus Maschinen, Artefakten und Organismen, die überkommene Hierarchien zwischen Physikalischem und Nicht-Physikalischem, Mensch und Tier, Kultur und Natur, Mann und Frau aufheben. Sie sind zutiefst Effekt des Kapitalismus und deshalb auch verwoben mit der Informatik der Herrschaft – und doch wohnt ihnen emanzipatives Potential inne für neue Formen der Solidarität und Subversion.

In Kurzweils Texten und den Programmen der transhumanistischen Parteien wird man keinen Verweis auf Haraway finden. Die erste Prämisse des transhumanistischen Weltbildes, das die amerikanische Partei formuliert, lautet: Ein Transhumanist muss die Sorge um seine eigene Existenz über alles andere stellen. Die neue Cyborg-Vision hat jeden Wunsch nach Kollektivität und Herrschaftskritik verloren. Dafür passt sie gut in eine Gesellschaft, in der jene Technologien gefördert werden, die erstens zahlungskräftige Interessenten finden – Kurzweil vertreibt neben seiner Tätigkeit bei Google etwa schon parallel diverse teure Anti-Aging-Mittel über seinen Online-Shop – und zweitens der allgemeinen Direktive der Effizienz- und Leistungsoptimierung entsprechen.

[...]

Wo fängt Leid an?

Wenn es nach den Transhumanisten geht, so Leis, soll die Technologie so entwickelt werden, dass „das Beste für den Menschen“ möglich ist: „Freiheit und Autonomie, Lebensqualität und die Eliminierung ungewollter Lebenseigenschaften“. Ähnlich hören sich die Ziele der europäischen Innovationspartnerschaft an, des „Human Brain Projects“ und die Leitlinien von Googles Initiative zur Abschaffung des Todes. Als „ungewollte Lebenseigenschaften“ gelten auch jenseits der transhumanistischen Szene diverse Krankheiten, die jeder Einzelne bereits selbstverantwortlich vorbeugen kann. „Lebe (und sterbe) selbstbestimmt“ lautet der Imperativ der Gegenwart, der sich damit selbst untergräbt, gerade weil er so tief internalisiert ist.

[...]

Lassen sich die Gene der eigenen Kinder erst einmal nach Belieben zusammenstellen, wird wohl kaum jemand ein Kind gebären wollen, das diskriminiert werden könnte. „Die Biologie der Menschen lässt sich schneller ändern als ihre Kultur – wir wissen, wie hartnäckig beispielsweise Rassismus ist“, sagt Leis. Das ist die neue Variante der Cyborg-Vision: Will ich meinem Kind die besten Chancen bieten, was wähle ich? Weiss, männlich, hetero, 1,80 gross, die Schultern breit, die Hüfte schmal?
Mehr IQ kann ich später per Chip nachkaufen.

Ende F.A.S.-Essay von CAROLIN WIEDEMANN

Mein Ärger mit-Menschen die glauben (s.o.), sie müssten oder könnten das Mensch-DaSein abschaffen oder gar verbessern (hahaha!?), indem sie das, was sie für "menschlich" [v]erachten oder für menschlich "wertvoll" halten in Bits übertragen, ist gross! Dabei ist ihnen unbenommen, das zu versuchen, oder auch das was sie dafür halten in Nullen und Einsen zu verwandeln. Vom Mensch-daSein haben diese Transirgendwas in jedem Fall keinerlei Wissen.

Wie angedeutet sind dies-Es damit vollkommen in das Masse Mensch eingebettet. Denn immer noch lautet die normale Devise des Menschen: Macht!
Bloss keine Aufklärung des DaSein und des erdmondlichen daSein darin!

Anti-Aufklärung des Wirklichen ist des Menschen bisheriger Selbst-Zweck. Alles heimlich und hinter verschlossenen Türen und Blickdicht und Abhörsicher. Intransparenz ist des Masse Mensch grösstes Bedürfnis. Dass das zu all den Krisen, Katastrophen, Kriegen, den meisten Krankheiten (4×K) und Gewalttaten beiträgt oder sie erst verursacht / ermöglicht, spielt keine Rolle.

Ziel der Evolution und damit auch des Mensch-daSein ist bisher nicht die Verbesserung eines gegebenen Zustands, sondern irgendeine Veränderung, egal in welche Richtung. Das DaSein und damit auch das daSein wissen (!) nicht, was eine Verbesserung eines gegebenen Zustands ist. Denn Verbesserung braucht das beste Wissen, um den Zustand einer davon ausgehenden Aktualität. Was weiss das Mensch von das Aktualität? Was weiss das Mensch also davon, was eine Verbesserung davon sein könnte?

Nichts? Oder ist das schon zu viel?

Servus.

PS: Widerspruch ist erwünscht, auch wenn *ich davon bisher hier nichts erlas, so weiss *ich, dass es nötig ist.

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